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Betrachtung zu Hans mein Igel

IgelHans mein Igel, Brüder Grimm, KHM 108 (ATU 441)

Ausgangslag: Wieder einmal die Thematik „Bekommen kein Kind“:

  • Sie sind nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte.
  • Es ist keine Weiterentwicklung möglich.

Nicht nur Königspaare, auch Bauern sind davon betroffen. Bauern werden Träger von etwas, das sich zum Höchsten entwickelt, auch wenn sie etwas mehr „Bodenhaftung“ haben.

Wenn nicht die Einheit (das Paar) genügend Kraft hat, beginnt das Negative in Form von Polaritäten, Trennungen zu wirken:

  • Mangelsituationen, z.B. kein Kind bekommen.
  • Halb Mensch (unten) – halb Igel (oben).
  • Mangel an Zuwendung.
  • usw.

Hans mein Igel ist (wird)  ver-wünscht im Sinne von „falsch wünschen“ ohne bewusste böse Absicht, also nicht böswillig verzaubert. Weiterlesen

Märchen erzählen vom Wünschen

Aus dem Vorwort von Heinrich Dickerhoff (Präsident der Europäischen Märchengesellschaft) im neuen Buch von Rolf Wunderer („Führung in Management und Märchen“, Luchterhand-Verlag 2010).

Märchen erzählen von hilfreichen Wünschen, aber hilfreich sind die Wünsche nur, wenn sie uns in Bewegung setzen, so dass wir uns dem Wunsch-Ziel mit all unseren Möglichkeiten nähern – Utopie oder Vision nennt man solche Wünsche auch.

Märchen warnen vor Verwünschung, und ver-wünschen bedeutet »falsch wünschen«, Es gibt Menschen und vielleicht auch Organisationen, die meinen, sie wären ver-wünscht worden, dabei haben sie sich selbst ver-wünscht.

Klassische Ver-Wünschungen, die mir im Gespräch über individuelle Lebenskrisen begegnen, sind etwa »ich muss perfekt sein«, »ich kann mich nur auf mich selbst verlassen«, aber auch »andere sind dafür verantwortlich, dass ich glücklich werde«.