Lernplattform oder PLE ?

Workshop von Thomas Moser, PHZ Schwyz
an der Fachtagung „Personal Learning Environments in der Schule“ der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz in Arth-Goldau am 13. März 2009.

Theoretisch ist eine Lehrplattform wie Moodle oder Educanet2 eine von den Lehrenden strukturierte und verwaltete Lernumgebung. Sie sind kursmässig organisiert (an einer Hochschule) oder versuchen die Klassenstruktur einer Schule abzubilden.

Ein PLE-Tool ist grundsätzlich eine von den Lernenden personalisierbare Lernumgebung. Es sollte jede/r Schüler/in seine eigenen PLE-Tools mit unterschiedlichen Konfigurationen benützen dürfen. Die Praxis zeigte allerdings deutlich auf, dass für die Durchführung von Computer-unterstütztem Unterricht die Lehrperson die Strukturierung der Lernumgebung vornehmen muss und die Lernenden lediglich dazu eingeladen werden.

Der grosse Aufmarsch von Teilnehmenden am, wie die Ausschreibung versprach, „praxisorientierten“ Workshop zeigte das Interesse, hier mehr Klarheit zu gewinnen.  Weiterlesen

Alan Kay’s Vision 1972 von PLEs für Lernende

1972 publizierte Alan Kay, damals Mitarbeiter im Xerox Palo Alto Research Center, einen Artikel „A Personal Computer for Children of All Ages“ in den „Proceedings of the ACM National Conference“, August 1972.

Kopie dieses Artikels (in historischer Lese-Qualität) hier »».

Ein aktuelles Interview (2008) mit Alan Kay hier »».

Schon die Einleitung macht klar, mit welcher Haltung Alan Kay an die Probleme herangeht, indem er (sinngemäss) sagt: „Wir hoffen immer, dass Technologie unserer Probleme löst. Aber das funktioniert eigentlich nie, u.a. weil die Menschen nicht einbezogen werden.“

Bezogen auf das Lernen fordert Kay, dass wir primär berücksichtigen müssen, dass Lernen ein aktiver und mit viel Aktivität verbundener Prozess ist. Es braucht deshalb eine Technologie, die dem Bedürfnis nach Aktivität (wir würden im Bezug auf Medien heute „Interaktivität“ sagen) entgegenkommt und diese Art von Lernen unterstützt. Lernmaschinen, die lediglich auf Drill ausgerichtet sind, lehnt Kay ab (und das in einer Zeit der Hochblüte von Skinner & Co.!).

Nett an Alan Kay’s Artikel waren unter anderem ein erdachte Story mit zwei Neunjährigen, welche im Park ausgerüstet mit „Dynabook“s lernen, und eine detaillierte Beschreibung des „Dynabook“s samt Hand-Zeichnungen. Heute würden man beim Dynabook von einem Notebook oder Tablet-PC sprechen.  Weiterlesen

Tablet PCs at Zurich International School

Workshop mit 2 Vertretern der Zurich International School:
„Embed, Enhance, Shift. Putting the Pieces Together: 1 to 1, Integration, NETS, UbD, Smart Classrooms, 2.0, eLearning“
an der Fachtagung über „personal learning environments“, PHZ Arth-Goldau, 13. März 2009

Notizen und Eindrücke von der interessanten Präsentation, festgehalten von Urs:

Ab August bekommen alle Lernenden ab der 6.Klasse einen Schulcompi:

  • 6.-8. Klasse: ein Netbook, persönlich, in der Schule verbleibend;
  • ab 9. Klasse ein Tablet-PC von Lenovo (TC), zum Heimnehmen.

Strategie: Lernende und Lehrende produzieren.
Statt Substitution der Mittel (Smartboard statt Proki und TC statt Papier) wird eine Transformation des Unterrichts angestrebt.

Schulausrüstung:
Alle Schulzimmer mit Smartboards,
W-LAN alle sind mit dem Lehrer-TC und so auch mit dem Smartboard verknüpft.

Es gibt keinen Informatik-Unterricht mehr (Allfällige Kenntnisse werden aus Lernprogrammen aus dem Internet erworben).

Es gibt keine Computerräume mehr. Auch die Anzahl der Drucker konnte von 50 auf 8 reduziert werden. Die Lerndokumentation und Aufgabenkontrolle verläuft weitgehend papierlos.

TC: Verantwortung beim Besitzer auf Zeit. Keine Admin-Einshränkung, keine Filter im Internet; Kontrollen (Stichproben) sind möglich, werden aber praktisch nie angewendet. Die Lernenden sehen im unkonventionellen TC ein Lerninstrument. Als Spielmaschine verwenden sie vermutlich lieber die heimische Workstation. Technischer Support und zentrale Reparatur-Vermittlung durch zusätzliche Arbeitspensen an der Schule. Weiterlesen

Notebooks als Personal Learning Environments – Ergebnisse eines Modellversuchs

Vortrag von Dr. Heike Schaumburg (Humboldt Universität Berlin) Video

an der Fachtagung „Personal Learning Environments in der Schule“ der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz in Arth-Goldau am 13. März 2009
(Notizen des Teilnehmers Urs zum Vortrag)

Projekt 1000mal1000 Notebooks (heisst heute mobiles lernen-21) in Niedersachsen.
Evaluationsstudie:

Wichtige Bedingungen für den Einsatz von Notebooks als PLE:

  • individuell
  • dezentral nutzbar
  • Zusammenstellung von Web 2.0-Tools
  • stehen auch ausserhalb des Unterrichts zur Verfügung

PLE-Notebooks müssen den Lernenden gehören, zumindest für die gesamte Ausbildungsperiode,
müssen frei konfigurierbar sein und frei für die private Nutzung auch ausserhalb des Schultags.

Projekt 1000mal1000 in Pilotschulen und -klassen der Sekundarstufen I und II:
Eltern müssen Notebooks (damals 2002 für 1000 €) kaufen; Die Schule muss Netz-Infrastruktur und Support z.Vfg. Stellen, auch die Peripheriegeräte.

Formuliert war auch ein pädagogischer Anspruch:

  • neue Lernkultur: problemorientiert, selbstgesteuert, kooperativ
  • Vermittlung von Medienkompetenz
  • Überwindung der „digital divide“

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PLE: Von der Lehr- zur Lernplattform ?

Vortrag von Prof. Dr. Michael Kerres, Universität Duisburg Essen, Video

an der Fachtagung „Personal Learning Environments in der Schule“ der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz in Arth-Goldau am 13. März 2009.

Stichworte, Notizen des Teilnehmers Urs:

Web 2.0 kurz charakterisiert: User schaffen den Wert einer Website.

Lernplattformen“ sind aktuell als Inseln konzipiert und primär als Lehrplattformen. Lernende holen dort ihre Aufgaben ab usw., aber gelernt und gelebt, auch kommuniziert wird ausserhalb der Lehrplattform in den Web-Räumen der Lernenden.

Lernplattformen müssen offner werden und CMS-artig alles zusammenfassen (mit Feeds usw.), worin sich Lehrende und Lernende bewegen.
Bsp. Lernblog: soll der auf der offiziellen Blogsite stattfinden ? Oder jede/r Lernende darf seinen/ihren eigenen Blog haben und die Lehrperson hat von ihrer Klasse eine Feed-Liste ? („Drupal“ ist ein für Lernen gut gerüstetes CMS)

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Personal learning environment – Versuche von Definitionen

„Personal Learning Environments in der Schule“
Fachtagung an der PHZ Schwyz, Goldau, 13.03.09

Bericht über die interessante Tagung auf Beat’s Biblionetz.

PLE-Definition von Prof. Dr. Beat Döbeli Honegger, PHZ 2009 (Kurzfassung):
PLE = persönliche Hardware + personalisierte Software, insbesondere Internet-basierte Dienste.

Definition nach Reinmann 2008 (zitiert nach Schaumburg 2009, Video des Vortrags):
Ein PLE ist eine Wissens- und Lernumgebung, die für eine individuelle und dezentrale Zusammenstellung vieler und verschiedener Web 2.0-Werkzeuge offen ist und dem Lernenden im idealfall lebenslang und unabhängig von bestimmten Bildungsinstitutionen zur Verfügung steht.

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