Olat

OLAT (Online Learning and Training) wurde massgeblich von der Universität Zürich (mit)entwickelt und dort natürlich auch eingesetzt. Es ist grundsätzlich eine Open source-Applikation, die aber auch über kommerzielle Anbieter bezogen werden kann, die spezifische Anpassungen, Hosting usw. übernehmen. Ein solcher Anbieter ist in der Schweiz Frentix.

OLAT scheint bisher vor allem an Universitäten und Fachhochschulen Fuss gefasst zu haben. Möglicherweise ist seine Orientierung an Kursen dafür verantwortlich. Also geradezu gemacht auch für Weiterbildungsinstitutionen. Andere Plattformen wie Fronter versuchen ja eher eine Schulstruktur mit Klassen und Schulräumen abzubilden.

Eine Eigenschaft von OLAT ist mir besonders aufgefallen: Kurse können sehr einfach und vielfältig „programmiert“ werden, so dass Lernende in Abhängigkeit ihrer Lernfortschritte Material angeboten bekommen. Das Tracking und die Leistungsbeurteilung ist eingebaut; an der Uni Zürich werden sogar grosse Prüfungen mit OLAT gefahren (es gibt dafür natürlich einen Modus, in dem alle Kommunikationstools abgestellt werden).

Ähnlich wie andere LMS könnten auch die OLAT-Strukturen „missbraucht“ werden, um weitere Bedürfnisse wie Kommunikation in und mit einer Schule usw., also eine Art Intranet abzudecken.

Etwas abschreckend wirkte auf mich im ersten Moment der Anspruch an die Konzeptarbeit und das Abstraktionsvermögen der Autorinnen und Autoren von Lerninhalten. Aber da sind die Uniprofs garantiert nicht schlauer als alle anderen Lehrpersonen, so dass dies nach dem ersten Schreck kein Problem mehr sein sollte.

Auch als kommerzielles Angebot liegt OLAT preislich noch sehr günstig und konkurrenzfähig mit anderen LMS-Applikationen. „OLAT – non olet“, um Kaiser Vespasian zu zitieren.

Überraschenderweise ist OLAT in Java programmiert, nicht im beliebteren PHP; aber das muss den Anwender ja nicht kümmern. Die OLAT-Entwickler ermuntern die Anwender, Änderungen, Ergänzungen und Wünsche zurückzumelden, damit Verbesserungen laufend in die „Originalversion“ (so es eine solche in einem Open source-Projekt überhaupt gibt) eingebaut und für Updates zur Verfügung gestellt werden können.

Reichliche Dokumentationen finden sich sowohl auf der Homepage von OLAT wie auf denjenigen der Uni ZH und von Frentix. Insbesondere ist da ein Vergleich mit Moodle zu finden.

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