Referat von Rolf Schulmeister, Uni Hamburg mit dem Titel „PLE zwischen Alltäglichem und Besonderem: Was konstituiert eigentlich eine LERNumgebung?“, gehalten an der Fachtagung “Personal Learning Environments in der Schule” der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz in Arth-Goldau am 13. März 2009.
Schulmeister hält einleitend fest, dass eine Lernumgebung auch eine Geschichte und eine Umwelt enthält, die gar nicht so einfach abbildbar ist. Wie sinnvoll ist folglich eine Konzentration auf das was wir heute gerade vor der Nase haben? Eine PLE hatten und haben wir (schon) immer, denn Lernen ist immer ein persönlicher Prozess.
Damit Lernen stattfindet müssen ICT-PLE’s (im Sinne der Tagung) auch gewährleisten oder zumindest nicht erschweren, dass
- der Kontext des Lerngegenstandes und
- die Werte-Umgebung sichtbar werden;
- eine Lernabsicht
- und Reflexion gefordert werden.
Die Web 2.0-Philosophie, so interpretiere ich den nächsten Teil Schulmeister’s Ausführungen, legt viel Wert auf Kollaboration (positiv!). Selbstreflexion ist nicht gefragt und hat auch gar keinen Platz, weil die Community ja dauernd mitredet.
In der Schule gilt das gleiche wie in der Wirtschaft: Nicht der Zugang zu ICT-Mitteln, hier z.B. PLE’s ist der Engpass, sondern die Teilnahme (Kultur). Siehe z.B. auch den Blog des MIT-Forscher Henry Jenkins mit einem vielsagenden Untertitel: „From Digital Divide to Participation Gap“ (2009).
Da die soziale Evolution viel langsamer verläuft als die technologische, bezweifelt Schulmeister auch die Aussage, dass die heutige junge Generation grundsätzlich anders mit Medien umgeht als früher. Siehe z.B. Mizuko Ito (2008) von der School of Cinematic Arts, University of Southern California, „Living and Learning with New Media: Summary of Findings from the Digital Youth Project„.
An dieser Tagung fand nicht nur ich sondern auch Rolf Schulmeister die Frage unbeantwortet: „Was trägt ein PLE zum besseren Lernen bei?“ Siehe auch meine Zusammenfassung vom Workshop von Thomas Moser.