Wissensbilanzierung

Gedanken und Notizen bei der Lektüre der folgenden Dokumentation:

Alwert, K., Bornemann, M. & Will, M. (2008), „Wissensbilanz – Made in Germany“, Dokumentation Nr. 574 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.

Bedeutung der Wissensbilanzierung

Die Bilanzierung des Wissens, oder intellektuellen Kapitals wie es auch genannt wird, wird zu einem wichtigen Instrument der Steuerung einer wissensbasierten Unternehmung. Finanzielle und andere materielle Bilanzen sind zwar ein Gradmesser für die finanzielle Situation und Perspektive, aber eben nicht mehr als das.

Wie können Wissen, Erfahrung und Kreativität der Mitarbeitenden, Prozessqualität, geistiges Eigentum, Kundenbeziehungen usw. bilanziert werden, um im Management Review die richtige Strategie für die Zukunft zu finden ?

Für KMUs, die Kredite oder allgemein Fremdkapital benötigen, kann es angesichts der immer restriktiveren Vergabepolitik der Banken entscheidend sein, neben den vielleicht bescheidenen finanziellen Bilanzen ihre immateriellen Werte vorlegen zu können. Und wer weiss, vielleicht lernen das sogar die Börsenanalysten. Weiterlesen

Wissen bewahren

Referenz: Schütt, Peter (2009), „Erfahrung sichern: Vom Dokumenten- zum Wissensmanagement„, in Wissensmanagement 2009/03, S. 39-41.

Wo steckt das wichtige Wissen? In den Köpfen der Mitarbeitenden!

Wie kann dieses stille Wissen bewahrt werden?

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Soft Factors im Wissensmanagement

Referenz: Specht, R. (2007): „Soft Factors“, p. 31-34.
in: Belliger, A. & Krieger, D. (2007) „Wissensmanagement für KMU“, vdf Zürich.

Specht stellt seine Unterscheidung von Information und Wissen dar. Jeder Autor tut das und ich finde es mittlerweile nicht mehr ermüdend und redundant. So entsteht nämlich genau das, was Specht weiter unten als intersubjektives Wissen bezeichnet, also eine Art Objektivierung subjektiven Wissens. Für mich ist dieser Gedanke des intersubjektiven Wissens sozusagen die philosophische Theorie und Voraussetzung für Web 2.0.

Information entsteht nach Specht dann, wenn Rohdaten zugeordnet, kategorisiert, zu Mustern verbunden werden. Information ist die „höchste“ Form von gespeichertem, dokumentiertem Wissen. Der Begriff „explizites Wissen“ bezeichnet dasselbe.

Wissen wird aufgebaut, wenn Informationen in ihren relevanten Kontext gesetzt und als Basis für Ideenentwicklung, Entscheide und Handlungen verwendet werden. Eigentliches Wissens ist immer personengebunden, nur implizit vorhanden und nur beschränkt explizierbar. In diesem Wissen enthalten sind u.a.

  • Wirklichkeitskonstrukte
  • Denkstrukturen
  • Glaubenssätze
  • Intuitives Wissen

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The nonsense of ‘knowledge management’ 2

T.D. Wilson, Information Research, Vol. 8 No. 1, October 2002

Fortsetzung von Teil 1

Tacit knowledge – Implicit knowledge – Explicit knowledge

Wilson setzt sich in seinem Artikel auch mit dem von Polany eingeführten und von Nonaka und Takeuchi mit veränderter Bedeutung weiterdiskutierten Begriff des „tacit knowledge“ auseinander. Er weist nach, dass „Stilles Wissen“ ein Wissen darstellt, das nicht explizit formulierbar ist und sich eher nicht erklären, sondern nur in intensivem Austausch zwischen Menschen zeigen lässt. Dieses stille Wissen bestimmt stark die Art wie wir wahrnehmen, entscheiden und handeln. Wie oft aber können wir überhaupt nicht erklären, warum wir so entschieden und gehandelt haben.

Die Abgrenzung vom Begriff des impliziten Wissens ist nicht so klar, vielleicht ist es mehr ein gradueller Unterschied. Implizites Wissen kann in explizites Wissen, sprich Informationen, verwandelt werden. Stilles Wissen widersetzt sich weitgehend der geplanten Umwandlung in explizites Wissen. Die Umwandlung von implizitem in explizites Wissen ist natürlich schon ein grosser Filter- und Veränderungsprozess, so dass das explizite Wissen nicht immer so herauskommt, wie es gedacht wurde…. Und was dann der Empfänger mit den Informationen macht ….

Explizites Wissen kann vereinfacht mit Informationen gleichgesetzt werden, die unabhängig von Individuen existieren und deshalb auch mit IT gemanaged werden können. Explizites Wissen kann, eine gemeinsame Sprache (und kompatible IT) vorausgesetzt, einfach kommuniziert und kopiert werden. Dieses explizite Wissen umfasst in erster Linie Daten in Datenbanken, in mehr oder weniger wissenschaftlichen Publikationen und Prozessbeschreibungen Geschriebenes und anderswie Gespeichertes.

Fortsetzung folgt