Wissenssuche

Bei der Suche nach wissensaufbauender Information im Internet kommt man nicht an den sogenannten Suchmaschinen vorbei, mit „Google“ als Leader und „bing“ als Newcomer..

Die bisherigen Suchmaschinen (einschliesslich Google) haben den Nachteil, dass sie die Suchwörter als reine Zeichenkombinationen betrachten, ohne deren Bedeutung zu berücksichtigen. Logischerweise liefern sie also auch keine Antworten auf die Fragen der Suchenden, sondern nur eine Auswahl von Webseiten, auf denen die Zeichenkombination des Suchwortes irgendwie vorkommt.

burro“ liefert mir also beispielsweise alle spanischen und lateinamerikanischen Seiten zum Thema „Esel“ (und ausserdem zu den Themen mit der übertragenen Bedeutung wie „Sägebock“ oder „Bettwärmergestell“). Dann liefert mir „burro“ alle italienischen Seiten zum Thema „Butter“. Ausserdem gibt es zahlreiche Personen mit dem Vor- oder Nachnamen „Burro“ sowie Gasthäuser, andere Institutionen usw.

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Mehr Zukunft im Internet

Am  2. Cologne Web Content Forum sprach Michael Granitzer (Bereichsleiter für Knowledge Relationsship Discovery, Know-Center GmbH) unter anderem über die Informationsmengen und deren Bewältigung.

  • 2006 standen jedem Einwohner der Erde ca. 1020 Bytes Informationen zur Verfügung (umgerechnet 6 Tonnen Hardcopies).
  • 2010 rechnet man mit 1021 Bytes pro Einwohner (rein statistisch; faktisch ist das erst noch auf eine kleine Minderheit von Erdenbewohnern konzentriert).

Im Moment sind Computer nur in der Lage, Daten zu verwalten und weiter zu geben. Sie können sie nicht interpretieren und in Zusammenhänge bringen.

Die Herausforderung:
Diese unstrukturierten Informationen müssen aufbereitet und verknüpft werden. Relevantes muss rasch und sicher gefunden werden. Im Web 3.0 geht es also nicht primär um zusätzliche Inhalte. Es geht darum, diese Inhalte mit semantischen Informationen zu erweitern.

Zitat: „Das Web ohne Semantik ist wie ein perfektes Gedächtnis ohne Verständnis.“

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SM – KM – Krieg

Nein, keine neue Perversion im Internet, sondern der Versuch von Venkatesh Rao zu begründen, weshalb die Heirat des alten Wissensmanagements mit den Social Media-Teenies nicht recht klappen will.

Für das Verständnis der Analyse von Rao ist vorweg seine „Generationensoziologie“ zu beachten (siehe »).

Der Titel des Original-Artikels von Rao lautet „Social Media vs. Knowledge Management: A Generational War“, publiziert auf dem Enterprise 2.0 Blog.

Rao stellt fest, dass zurzeit noch die Boomers an den Machthebeln der Wirtschaft sitzen, wobei sie allmählich durch die Generation X abgelöst werden.

Wissensmanagement ist ein Kind der Boomer-Generation und als solches tendenziell kopflastig und Werte-orientiert. Klassisches WM ist deshalb immer top-down gedacht und aufgegleist. Experten müssen’s richten und die Software ist eine „Hammer-Alles-in-1″-Lösung. Wissens-Bewahrung ist ein zentrales (konservatives) Anliegen der abtretenden Boomer-Generation.   Weiterlesen

Vom Consumer zum Produser

Referenz: Stocker, A., Wutte, A. & Tochtermann, K. (2008), Wissensmanagement 2008/06, 10-12, “Die Zukunft des Web 2.0 ?”

Von Nutzer(inn)en generierter Inhalt anstelle der, oder ergänzend zu den Inhalten institutioneller Content-Produzierender.

Fleissige Produzierende sind oft frustriert, weil sie auf den verschiedenen Plattformen dieselben Inhalte, Links usw. separat hochladen müssen („social networking fatigue“). Deshalb wird eine bisher praktisch nicht vorhandene Vernetzung der Plattformen notwendig.

Probleme einer solchen Vernetzung sind

  • Datenschutz („der gläserne User“)
  • Datenzuverlässigkeit (Multiplikation von Fehlern)
  • Datenhoheit (Wem gehören die Daten ursprünglich ? Wer darf sie verändern ?)
  • Synchronisation
  • Schnittstellen

Es gibt einige bottom-up-Bemühungen dazu. Top-down-Ansätze bestehen erst als Theorien: Es soll eine Art Meta-Web (semantic web) geschaffen werden, das alle frei verfügbaren Informationen extrahiert und aufbereitet, so dass die vielen Informationen mit etwas maschinengenerierter Struktur und Bedeutung angereichert werden können.