Im Rahmen der Konzertreihe des Vereins „Freunde alter Musik Basel“ spielte am 29. Oktober das Ensemble „Gli Incogniti“ unter der Führung der Violinistin Amandine Beyer Kammermusik französischer Barockkomponisten um 1700. Neben Werken der bekannteren Komponisten François Couperin und Jean-Féry Rebel (seine berühmte “Onzième sonate”) erklang auch eine Sonate der Komponistin Élisabeth Jacquet de la Guerre.
„Spielen“ ist wirklich der zutreffende Ausdruck, „Aufführen“ wäre schon eine Abwertung. Die Freude und Begeisterung an jeder Wendung der Sonaten, ja jeder einzelnen Note konnte man den Musizierenden von den Augen ablesen – oder mit eigenen geschlossenen Augen hören.
Dass in der Barockzeit Komponisten ihre verstorbenen Lehrer und Vorbilder (hier: Lully und Corelli) in Apotheosen verklärten und gleich auf Apollons Thron setzten, mag uns etwas „speziell“ erscheinen, entspricht aber sicher dem Denken der Zeit des französischen Absolutismus. Heutzutage werden die Apotheosen der musikindustriellen Starprodukte schon zu Lebzeiten zelebriert, um sie wenige Jahre später ins Nirwana des Vergessens umzusiedeln.
Chorwerke der italienischen Komponistin Isabella Leonarda (1620-1704) werden am 30.11./1.12. in Kilchberg BL und Sissach aufgeführt.
Eine Konzertmitschnitt von arte tv >>hier.
Noch eine Bemerkung: Der Basler Stadtpräsident Guy Morin hat den „Freunden alter Musik Basel“ (wie auch dem Basler Ableger der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik“) die ohnehin bescheidene Unterstützung gestrichen, und das erst noch rückwirkend, also nachdem alle Konzerte geplant und vertraglich vereinbart, sowie der Abonnements-Vorverkauf längstens vorbei waren. Die Beiträge der Stadt für die Konzerte alter Musik bewegten sich für alle Konzerte gesamthaft noch unter dem Betrag, den der Staat in einen einzigen Sitzplatz im Theater buttert.
Zurzeit läuft eine Petition: Unterschriftenbogen >>hier.