Unter dem Titel „Corporate Happiness, glückliche Menschen leisten gerne mehr“ hat Oliver Haas, Professor an der Fachhochschule für angewandtes Management Bayern, ein Buch geschrieben, das einen ganzheitlichen Ansatz für die Unternehmensführung mit dem Ziel der Glücksmaximierung aller Stakeholder (einschliesslich deren unmittelbaren Umfeldes) thematisiert (Erich Schmidt Verlag, 2010).
Abgesehen vom Begriff „Glück“ entspricht seine Perspektive meines Erachtens auch anderen ganzheitlichen Ansätzen der Unternehmensführung, wie sie z.B. EFQM fordert. Allerdings betont Haas, dass es nicht um Symptombekämpfung und verbreitete Pflästerlipolitik (Fitnesszentrum im Unternehmens-Campus) geht, sondern um die Arbeit an der Unternehmensführung von der Wurzel her. Ich habe das Buch (noch) nicht gelesen, mir aber einige zentrale Fragestellungen herausgeschrieben:
- Wie können menschliche Beziehungen innerhalb eines Unternehmens derart gestaltet werden, dass alle glücklich sind?
- Wenn das Innenverhältnis „glücklich“ ist, wie kann dann das Glück der übrigen Stakeholder maximiert werden (Kunden, Auftraggeber, Lieferanten, Unterrichtsbesucher, Investoren usw.)?
- Welche Konsequenzen hat die Orientierung an „Corporate Happiness“ für die Organisation und die Prozesse?
- Welcher Wohlstand (Mehrwert) wird dadurch geschaffen?
- Genügt es, wenn die Mitarbeitenden glücklich sind, aber ihr familiäres und privates Umfeld und die ganze Öffentlichkeit dafür büssen müssen?
Die Fragen sind richtig gestellt und beantworten sich wie bereits festgestellt erst beim Lesen des Buches. Das Buch habe ich gelesen und gibt aus meiner Sicht ein Ansatz in die richtige Richtung. Allerdings benötigt man zur optimalen Anwendung weitere Literatur und Kenntnisse zum Thema. Vor allem die Werke von Seligman und Tal Ben-Shahar sollte man sich zu Gemüte führen. Ein Interview zum Thema ist gerade bei SAP erschienen, vielleicht beantwortet das einige Fragen ohne das Buch zu lesen http://de.sap.info/corporate-happiness-positive-psychologie/44116
Nicht ein Unternehmen kann seine Mitarbeiter glücklich machen! Dies kann nur der jeweilige Mensch selbst! Somit: Fragen und aktives Zuhören!