Leidenschaftslohn statt Leistungslohn

Meike Winnemuth, Kolumnistin und Redaktionsmitglied der Süddeutschen Zeitung stellt anhand ihres eigenen Beispiels die Frage: Warum gehen Sie noch arbeiten ? So gelesen im Magazin 42/2010 der Süddeutschen Zeitung („Sie spinnen, Herr Jauch!“).

Warum ist es ein gesellschaftlicher Konsens, dass man arbeitet, weil man muss, und nicht, weil man will ? Wieso sind sich alle einig, dass es nur ums Geld geht – ein Interesse, dass Meike duchaus teilt. Aber ist Arbeit zwei Jahrhunderte nach der industriellen Revolution immer noch nichts als elende Knechterei ? Unter Stöhnen erlitten, um dann drei, vier Wochen im Jahr faulenzen zu dürfen. Wozu soll man täglich 8 oder eher 10 Stunden für etwas opfern, das man nur widerwillig tut ?

Wer auf die Frage anlässlich eines grossen Lottogewinns: „Wann kündigen Sie ?“ nur die eine Antwort: „Sofort“ hat, sollte vielleicht auch so besser gleich gehen.

Die Kolumne rief übrigens eine Welle der Empörung hervor, die Meike vor allem zynische Arroganz und Narzissmus zuschrieb, weil sie die Realität übersehe, dass eine Mehrheit (?) der Menschen eben keinen Traumjob habe. Kann man alles hier nachlesen.

Am Ende ihrer Kolumne plädiert Meike für das Leidenschaftsprinzip anstelle des Leistungsprinzips. Wer liebt, was er tut, macht es auch gut.

Ich denke, dass man deshalb auch unserer Entlöhnungsprinzip entsprechend umstellen soll: Leidenschaftslohn statt Leistungslohn. Weniger gerecht würde der Leidenschaftslohn auf keinen Fall sein.

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