Erzählabend im Buchantiquariat „loose rede läse“ im Cheesmeyer-Huus Sissach
Märchen aus dieser Welt und aus anderen Welten
Geschichten von Menschen, Feen und Naturwesen,
frei erzählt von Simone Peyer und Urs Volkart.
Im Rahmen der Schweizerischen Erzählnacht 2011 mit dem Motto „Anderswelten“.
Musikalische Zwischenwelten mit Ingrid Gauer und Barbara Geiser.
Freitag, 25. November 2011, 19.30 Uhr
Im Buchantiquariat „loose rede läse“, Cheesmeyer-Huus,
Hauptstrasse 55, 4450 Sissach.
Kontakte:
- Buchantiquariat 061 554 34 42 http://www.loose-rede-laese.ch
- Urs Volkart 061 981 44 72 Kontakt
Eintritt frei — Kollekte beim Austritt zur Deckung der Kosten
Simone Peyer aus Ifenthal-Hauenstein und Urs Volkart aus Gelterkinden sind beide ausgebildete Märchenerzähler. Urs Volkart war in den letzten 10 Jahren in der Region schon oft zu hören, an Erzählabenden im Jundthuus oder in der Gemeindebibliothek Gelterkinden, im Jakobshof Sissach und an vielen anderen Orten in der Nordwstschweiz.
Bericht: Schöne Atmosphäre, der Raum voll bis zum Rand, voller zufriedener Menschen (so ca. 35).
Die Welt der Feen und Naturwesen, die andere Welt, hat die Menschen schon immer fasziniert. Kein Wunder sind die Schicksale von Menschen, die diesen Wesen und Welten begegnen Thema vieler Märchen und Sagen. Märchen möchten nicht nur unser Verständnis für das Alltägliche im Leben erweitern sondern auch vom Wissen über die verborgenen Zusammenhänge erzählen.
Der Begriff der „Anderswelt“ ist in Europa vor allem in der keltischen Kultur verbreitet. Dort gibt es zum Beispiel den Mythos vom Volk der „Tuatha De Danann“, welche in Irland nach der verlorenen Schlacht gegen die einwandernden Skythenvölker buchstäblich „in den Untergrund“ gingen: Im Friedensvertrag erhielten die siegreichen Invasoren die obere Welt „über den Hügeln“, also unsere materielle Welt, während die unterlegenen Tuatha De Danann sich in die „Welt unter den Hügeln“ zurückzogen und fortan in der Gestalt des Feenvolkes weiterleben.
Im den Kulturen des Mittelmeerraums und bei den Germanen, die ja unser mitteleuropäisch-christliches Weltbild stark beeinflussten, ist die Anderswelt vor allem die Welt der Toten, meistens durch ein Meer oder einen Fluss getrennt von der Welt der Lebenden. In vielen Märchen müssen die Märchenheldinnen und –helden über ein Meer oder einen Fluss in diese Anderswelt gelangen, um ihr Ziel zu erreichen, zum Beispiel um das Wasser des Lebens oder wichtige Erkenntnisse zu erlangen.
Naturwesen spielen in allen Kulturen eine grosse Rolle. Sie leben mehr in unserer Welt als die Feen und haben meist die Aufgabe unsere Erde und alles was darauf lebt zu hegen und zu pflegen. Da ihr Leben einer anderen Logik gehorcht als das unsrige, gibt es oft Missverständnisse zwischen den Naturwesen und den Menschen. Wehe, wenn sie beleidigt sind!
In Märchen und Sagen, die auf unser keltisches Erbe zurückgehen, berühren sich dagegen die beiden Welten sehr direkt. Menschen gelangen willentlich oder unwillentlich in die Welt der Feen und müssen sich dort den Regeln der Anderswelt unterwerfen, geniessen aber auch deren Vorteile wie Unsterblichkeit oder eine dauernde „Party“. Feen und Menschen begegnen sich in der diesseitigen Welt nur bei speziellen Gelegenheiten, wie zum Beispiel am Samhain-Fest, das bei uns zum Allerheiligen-Fest und Halloween wurde.
Junge Männer, die wie der Feenritter Tam Lin in die Macht der Feen gerieten, können von mutigen Märchenheldinnen durch Liebe erlöst werden. Davon werden wir am Erzählabend mehr hören!