Der Film Welthund wurde im Oberbaselbiet als No-Budget-Produktion realisiert. Dank der Unterstützung von Gemeinden und der Lokalzeitung Volksstimme und dem Einsatz vieler Feiwilliger kam die Filmproduktion zustande.
Der Welthund als Sagengestalt.
Literarische Vorlage:
„Ein etwas anderer Sommer” von Barbara Saladin, die auch das Drehbuch schrieb.
Regie:
Ueli Ackermann.
Themen im Film
Über die Handlung mag ich natürlich nichts verraten. Schau ihn Dir selber an. Ich habe ihn kürzlich gesehen – und kurze Zeit später einen Blogartikel von Christa Schwemlein gelesen, der mich auch bei den folgenden Gedanken begleitete:
Im Film werden einige wichtige Themen unserer Zeit angeschnitten:
- Seelen, die durch ihre Taten, für welche noch keine Vergebung oder sonstwie Auflösung erfolgt ist, mit lebenden Menschen verbunden sind, bleiben als „Geisterwesen” zwischen ihrer physischen Existenz und dem Seelenreich hängen. Sie haften sich an einzelnen Menschen an oder bedrohen gar als Untiere usw. ganze Gemeinschaften.
- Die Vergebung durch die Nachfahren des „Geschädigten”, verbunden mit dem Versprechen der Wiedergutmachung seitens des „Profiteurs” der vergangenen Ungerechtigkeit, ermöglicht die Erlösung des „Geisterwesens”.
- Vorgänge in der geistigen Welt manifestieren sich auch in der physischen, z.B. erscheint die Seele des Bachpfattli als furchterregender scharzer Hund, oder die Begegnung mit dem Bachpfattli löst ein offen blutendes Hautekzem aus.
- Das Wissen um diese Dinge ist in der Bevölkerung vorhanden, wird aber in der Regel verdrängt, weil es Ängste auslöst und mit „unbewältigter Vergangenheit” konfrontiert.
- Das Anhaften an den materiellen Besitz betrifft sozusagen alle, auch die „Guten”, die im Film gierig auf Schatzsuche gehen.
Chrakterisierung des Films durch die Produzenten (Zitat)
Welthund ist weder ein billiger Horrorfilm noch ein Märchenfilm für Kinder, sondern ein Dialekt-Thriller mit Humor und viel Spannung, der einen subtilen Einblick in verkorkste gesellschaftliche Zusammenhänge ermöglicht, wie sie uns nur allzu bekannt sein dürften – und ein Streiflicht darauf wirft, was passiert, wenn eben diese Zusammenhänge ins Wackeln geraten.
Meine negativen Kritikpunkte zum Film
- Handlung zum Teil dürftig, unklare Zusammenhänge, keine weiterführenden Dialoge;
(Das verbindet den Film intetressanterweise mit dem Volksmärchen) - sozusagen kein Cliché wird ausgelassen, aber wichtig war dem Team der …
… Gesellschaftsbezug
Die Realität in den Oberbaselbieter Dörfern (und sicher nicht nur dort) ist manchmal wirklich clichéhaft: die familiären schuldhaften Verstrickungen, erbitterte Feindschaft zwischen Familien, Alkohol u.a. bei den Jugendlichen, faschistoide Männerbünde, Misstrauen zwischen Zugezogenen und Alteingesessenen, aber imer sorgsam gepflegtes Idyll an der Oberfläche usw.
Warum ich den Film mag
Ein Heimatfilm, der immer wieder, als Nebenhandlung im Kopf der Zuschauenden, Anlass gibt, zu rätseln, wo wohl diese Aufnahmen gemacht wurden, und wer da als Laienschauspieler/in kurz zu sehen war. Mein Wohnort Gelterkinden ist auch ein Bachpfattli-Standplatz.
Und natürlich das Ansprechen der oben erwähnten Themen.