Archiv für den Autor: urs

Merkabah – Die Vision des Hesekiel (Ezechiel)

Matthäus Merian, 17.Jhdt.Im ersten Kapitel des Buchs „Hesekiel“ (>>Text) beschreibt der Prophet Hesekiel (oder Ezechiel) eine überwältigende Vision, die in der jüdischen Mystik grosse Resonanz fand und findet. Die jüdische Sekundärliteratur entwickelte das zum Teil etwas schwer verständliche Bild Hesekiels weiter und führte insbesondere das Wort „Merkabah ein“, was „Wagen“ bedeutet, obwohl der Prophet selber diesen Begriff nie verwendet hat.

(Bild rechts: Bibel-Illustration nach Matthäus Merian, 17. Jhdt.)

Weiterlesen

Die Butter in der Milch

Wo wohnt Gott ?
Diese Frage stellt Christa Schwemlein auf ihrem Blog >>Beitrag auf  ver-rueckt.net

Eine kleine Geschichte dazu:

Eines Tages kam ein junger Mann zu einem alten Heiligen, der in einer kleinen Bambushütte am Fluss wohnte. Die schlichte Atmosphäre dieser Behausung wirkte beruhigend auf das Gemüt des Besuchers, und er genoss die Gesellschaft des heiligen Mannes ausserordentlich. Als es dann für ihn Zeit war zu gehen, bat er seinen Gastgeber, eine für ihn sehr wichtige Frage stellen zu dürfen. Weiterlesen

Der Märchenkreis ohne Namen

Es ist einmal …

Seit vielen Jahren treffen sich Märchenerzählerinnen und Märchenerzähler aus der ganzen Nordwestschweiz 3 bis 4 mal jährlich um auszutauschen.

Sie erzählen sich ihre neusten Entdeckungen im Märchenschatz der Menschheit. Sie erzählen von ihren Erfahrungen an eigenen Veranstaltungen und tauschen Tipps aus. Sie phantasieren oder planen konkret neue Märchenveranstaltungen in der Region. Weiterlesen

Chanukka

Reproduktion der Menora des 2. TempelsDas Chanukka-Fest ist ein Fest des Lichts und wurde erstmals am 25. Dezember 164 aCn gefeiert.

Antiochus Epiphanes, der damalige Herrscher im Seleukidenreich, einem der Nachfolgestaaten des Alexanderreichs, hatte im 2. Jhdt aCn mit seinen Truppen den jüdischen Staat besetzt und den zweiten Tempel in Jerusalem zerstört. Dieser historische Kontext erklärt, weshalb die Besetzer in den jüdischen Geschichts-und Legendentradition oft als “die Griechen” bezeichnet werden, obwohl der Begriff “Syrer”oder allenfalls “hellenisierte Syrer” zutreffender wäre. Allerdings dürfte der freigeistige Hellenismus von religiösen Juden wirklich auch spirituell als Bedrohung empfunden worden sein, nicht zuletzt weil auch viele Juden sich gut im Hellenismus assimilierten.

Judas der MakkabäerDie Aufständischen unter der Führung von Judas Makkabäus besiegten das zahlenmässig weit überlegende Heer der Seleukiden und eroberten den Tempelberg zurück. Eine Darstellung der Ereignisse findet sich im 1. Buch der Makkabäer im 4. Kapitel, Vers 36ff.. Allerdings weist der biblischen Text die folgende Legende noch nicht auf:



Weiterlesen

Der Traum des Prinzen

Illustration zu DER PRINZ UND DER BETTELKNABE von Mark Twain (1835-1910)


Ein Märchen aus Griechenland.



Märchentyp ATU 725.
Beitrag zum Thema Träume in Märchen >>.
Märchen gefunden in: von Hahn, J.G., 1918, “Griechische und Albanesische Märchen”, Verlag Georg Müller


Es war einmal ein König, der hatte drei Kinder, und eines Abends sprach er zu ihnen: „Hört, heute nacht wollen wir aufmerken auf das, was wir im Traume sehen.“

Am anderen Morgen fragte er zuerst den Ältesten: „Was hast du geträumt?“ und dieser erwiderte: „Mir träumte, dass ich die Tochter des und des Königs zur Frau nehmen würde.“ Und der zweite Sohn gab dieselbe Antwort. Darauf fragte der König den Jüngsten, was denn er geträumt habe. Der aber antwortete: „Ich sage es nicht, denn ich fürchte, dass du mich hinrichten lässt, wenn du es erfährst.

Weiterlesen

Der Messias in Boldixum

29. Dezember 2009

In der wunderschönen St. Nicolai-Kirche in Wyk-Boldixum auf der Nordfriesischen Insel Föhr wird der „Messias“ von G.F. Händel (1685-1759, Werk komponiert 1741) aufgeführt. Es singt die örtliche Kantorei St. Nicolai, verstärkt durch Sängerinnen und Sänger des renommierten Hamburger Bachchors St. Petri und begleitet von einem ad hoc-Orchester aus Hamburg. Vier Solisten gehören natürlich auch dazu: Stephanie Stiller, Gabriele Wunderer, Dantes Diwiak und Cord Boy. Leitung: Martin Bruchwitz.  Weiterlesen