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Das Rottal am Jungfraumassiv


Das Rottal auf der Südseite der Jungfrau gilt als Jenseitsort, ursprünglich als Paradies. Vor Zeiten soll daselbst eine “Blüemelisalp” gewesen sein.

Seit langem aber ist das Rottal weit bis ins Wallis sehr berüchtigt. Wenn man sich eine der wildesten Gegenden vorstellte, wo weder Menschen noch Vieh weilen können, so wurde das Rottal genannt.

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Märchenspaziergang vom 15. August 2009

Der Märchenspaziergang um Wintersingen vom 15. August 2009 wurde von der Veranstalterin abgesagt und findet nicht statt.

Die Erzählenden Silvia Flückiger und Urs Volkart freuen sich auf die nächste vergleichbare Gelegenheit:

Märchenhafter Sternenspaziergang
Gelterkinden, 18. September 2009, 19 Uhr

Weitere Informationen folgen.

Gemischter Chor Bämbel (Bennwil BL)

Als Gast, aber musikalisch schon etwas daheim, singe ich seit Frühling 2009 beim gemischten Chor Bennwil unter der Leitung von Martin von Rütte mit.

Der Chor des kleinen Dorfs hat sich etwas Grosses vorgenommen: Das Oratorium “Christi Geburt” von Heinrich von Herzogenberg (1843-1900).

Die Konzertdaten sind 4. und 5. Dezember 2009 in der Stadtkirche Liestal bzw. in der Kirche Bennwil.

Weitere Informationen auf der Webseite von Martin von Rütte (martinVOICE) und

ausführliche Werkbeschreibung hier >> auf meiner Website.

Danaë und Perseus

Anlässlich einer eingehenden Beschäftigung mit „Rapunzel” bin ich wieder einmal auf die altgriechische Sage von Danaë gestossen. Die Sage von Danaë und ihrem Sohn Perseus schöpft aus noch älteren Mythen, deren Motive in vielen Märchen und Sagen des indogermanischen Kulturraums vorkommen. Sie beginnt mit einem typischen Motiv der Zeit der Ablösung der matrifokalen Kulturen durch die patriarchalischen Herrschaftsstrukturen:   Weiterlesen

Danaë – etymologisches und etwas mythologisches

Die Geschichte von Danaë und Perseus >>

Betrachtung zur Geschichte von Danaë >>

Danae auf einer böotischen Gefäss des 5. Jhdts. aCnDanaë soll etymologisch „ausgedörrt”, „am Verdursten” bedeuten, also vom griechischen Adjektiv δανóς  her kommen, so hergeleitet z.B. in Wikipedia .

Obwohl das angesichts der möglicherweise nach Liebe dürstenden Danaë, welche ja auch mit einem goldenen Regen beglückt wird, inhaltlich plausibel erscheint, sprechen m.E. sprachliche Gründe dagegen:

  1. Das erste „a” in δανάη ist kurz, während dasjenige in δανóς =„trocken, dürr” lang ist. Vokallängen in Wortstämmen sind sprachgeschichtlich aber eher konservative Elemente.
  2. Das Adjektiv δανóς ist endbetont, während δανάη auf der zweitletzten Silbe betont wird.
  3. Der Wortstamm „dăn” mit kurzem „a” bedeutet im indoeuropäischen „Wasser”.
  4. Der Wortstamm „dān” mit langem „a” bedeutet im semitischen „Richter” und findet sich auch in der Bibel. Eine Verbindung zur Danaë und dem Stamm der Danaër in der antiken Argolis ist nicht ersichtlich.
  5. Ein „αν” oder „α” als Präfix könnte im griechischen durchaus eine Negation („wasserlos”) sein.
    Dass dies auch für ein nachgestelltes „-α(ν)” gälte, ist mir als Laien noch nie begegnet.

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Die Landschaften des Vincent van Gogh

Aktuelle Ausstellung im Kunstmuseum Basel (Sommer 2009)

Getreidefeld mit Vogel

Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.” (Paul Klee). Dieses Zitat von Paul Klee wird häufig so interpretiert: „Kunst macht das unsichtbare sichtbar”.

Bei der Betrachtung der Landschaftsbilder von Vincent van Gogh kommt einem dieses Zitat von Klee in den Sinn. So wie er malt, sieht es auf einer Photographie nicht aus. Er Unsichtbares macht sichtbar.

Dennoch sind seine Gemälde weder abstrakt noch phantastisch. Sie sind für mich von einer ungeheuren Realität und Präzision. Allenfalls beim Betrachten aus grosser Nähe lösen sich die Formen in einzelne „unförmige” Pinselstriche auf.Olivenhain

Wie im Märchen wird mit wenigen Pinsel-Worten für die Betrachtenden ein reiches Bild erzeugt.

Landschaften werden zu Märchen-erzählungen. Ein „langweiliges” Kornfeld und ein „leerer” Acker erzählen spannende Geschichten. Die Baumwesen (Faune) sind deutlich erkennbar.

Van Gogh starke naturverbundene Religiosität wird sichtbar. Er widmete viel Arbeit der Darstellung der Elemente. In einer frühen Phase seines Wirkens versuchte er scheinbar auch, den verschiedenen Elementen unterschiedliche Pinselstricharten zuzuordnen.

Eine märchenhaft schöne und spannende Ausstellung.

Drachenkräfte — von den Drachen in uns und um uns herum

Die folgenden Gedanken erheben weder Anspruch auf vollständige Behandlung des Themas noch auf Wissenchaftlichkeit. Als Grundlagen dienten mir verschiedene Artikel in der Zeitschrift Märchenforum 1/09. Ausserdem erhielt ich Impulse bei der Lektüre eines Buches von Fritz Bachmann: „Getragen von Engeln und Elementarwesen“. Eigene Nachforschungen führten mich weniger zu den Brüdern Grimm als in die Bibel. Und die Quellen vieler Assoziationen kann ich nicht mehr rückverfolgen – da sammelt sich eben bei mir allerlei Wissen ohne Quellenerinnerung an.

Urs Volkart, im April 2009 Weiterlesen

Herakles und die Hydra

Pollaiuolo: Herkules und HydraEine Nacherzählung der mythischen Sage und ein paar Bemerkungen dazu am Ende.

Gemälde von Antonio Pollaiuolo, Ende 15. Jhdt.

Die Hydra war eine riesenhafte Wasserschlange mit neun Köpfen, die in den Sümpfen von Lerna in der Argolis lebte und den Bauern der umliegenden Dörfer Schaden zufügte. Sie kam nämlich von Zeit zu Zeit an Land, frass das Vieh oder verwüstete die Felder. Acht der neun Köpfe der Hydra waren sterblich, der neunte aber unsterblich.

Herakles erhielt von seinem Dienstherrn Eurystheus die Aufgabe, dem Treiben der Hydra ein Ende zu bereiten.

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Zürcher Bach-Chor

Titelblatt Verdi-RequiemViele unvergessliche Konzerte unter der Leitung von Peter Eidenbenz, meist in der Tonhalle Zürich.

Ende der 70er-Jahre trat ich dem Zürcher Bach Chor als Tenor bei, mit Joseph Haydns “Schöpfung” ein fröhlicher Einstieg.

Anton Bruckners “f-moll-Messe” und “Te Deum” waren 1979 eine grosse Herausforderung für mich und liessen mich vorübergehend an meiner Eignung als Sänger in einem auf hohem Niveau singenden Chor zweifeln. Aber ich blieb dabei.

Einen der unvergesslichen Höhepunkte bildeten die Aufführungen von Giuseppe Verdis “Messa da Requiem” unter Leitung des Weltklasse-Dirigenten Gerd Albrecht . Die emotional packende Musik mit den schönen Melodien, das mächtige Tonhalle-Orchester, …
Besonders in Erinnerung blieb mir die temperamentvolle argentinische Altistin Alicia Nafé, welche im “liber scriptus” dem Publikum theatralisch ihren Klavierauszug als Buch vor die Nasen hielt. Zu den kleinen Höhepunkten gehörte auch das offensichtlich verspätete junge Pärchen, das in der kurzen Pause vor dem “dies irae” auf der Seitenempore in die vorderste Reihe schleichen musste und beim bekannten wuchtigen Orchestereinsatz panikartig wieder die Emporentreppe hinaufflüchtete. Der Einsatz gewisser unprofessioneller Chormitglieder (wie mir) beim “dies irae” liess darauf an Konzentration zu wünschen übrig….

Johann Sebatian BachDas Jahr 1979 hatte es in sich: Nach Bruckner und Verdi kam endlich der Namenspatron des Chors, J.S. Bach zu Ehren mit dem strahlenden “Weihnachtsoratorium” (erste 3 Teile).

Der nächste Höhepunkt folgte 1980 mit dem vielleicht grössten Werk der europäischen Chorliteratur: Der “h-moll Messe” von Johann Sebastian Bach. Nach der Aufführung in Zürich, bei welcher die Thalwiler Organistin und Chorleiterin Monika Henking die Orgel spielte, gab es noch eine kleine Tournee in den Bach-hungrigen Süden bis nach Bologna. 

Im Herbst gleichen Jahres ein grosser Gegensatz: Die “Quattro Pezzi Sacri” von Giuseppe Verdi, die für mich auch heute noch zu den kunstvollsten und spannendsten Chorwerken gehören; besonders das erste Stück “Ave Maria”, wo es galt jeden einzelnen Ton achtsam zu setzen, hatte es mir angetan. Das “Stabat Mater” danach der pure Gegensatz: dramatisch, expressiv. Giacomo Puccinis “Messa da Gloria”war da schon eher die entspannende Zugabe, da der Opernkomponist natürlich mit seinen eingängigen, leichtfüssigen Melodien das Herz erfreute.

1981 endete mit Wolfgang Amadeus Mozarts “Grabmusik” und Johannes Brahms’ “Ein deutsches Requiem” meine zbc-Zeit. Ich war ja unterdessen ins Baselbiet umgezogen und mochte nicht mehr bis nach Zürich in die Chorproben gehen.

Was mich im Rückblick beeindruckt, ist die grosse Dichte an anspruchsvollen abendfüllenden Werken. Der Chor musste oder durfte immer wieder in für einen Amateurchor relativ kurzer Zeit neue Werke einstudieren.