Der Titel des Märchenerzählabends vom 7. November 2014 wirkte nicht abschreckend, im Gegenteil, so viele Leute waren es noch nie, seit die Tradition des November-Erzählabends im Cheesmeyer Sissach besteht. Glück im Unglück war auch dabei. Die Ankündigung einer Tanzparty mit Live-Musik im Geschoss unter dem Erzählraum des Buchantiquariats war zuerst ein Schock und vertrieb uns in den Dachraum. Aber der Platz hätte unten auch nie für über 40 Personen gereicht, schon die letzten beiden Jahre mussten einige Märchenfreunde mit Stehplätzen vorlieb nehmen.
Es war vielleicht etwas kühl. Die Stimmung aber absolut super. Die Märchen flossen von uns Erzählenden (Simone Peyer und Urs Volkart) zu den Zuhörenden. Die märchenhaften Musik-Klänge von Ingrid Gauer und Barbara Geiser trugen das ihrige bei, um die Zuhörenden mitzunehmen. Applaus und Komplimente stimmten auch.
Zur Information die Märchenliste:
Izanami und Izanagi (aus dem japanischen Schöpfungsmythos)
Atar (aus Persien)
Vom König, der nicht sterben wollte (G. Bomans)
Der Trunkenbold (Russland)
Gevatter Tod (Brüder Grimm KHM 1812)
Der Schafhirt (aus dem Norden)
Der Tod von Isfahan (Orient)
Auf der Durchreise (Nasruddin, Orient)
Musik mit verschiedenen Flöten, Kotamo, Shruti-Box, Trommel. Gong und Klangschalen.
Zum 10-jährigen Jubiläum der “Büechernacht Ammel” wurde ich am 31. Mai ins oberste Oberbaselbiet eingeladen. Die Büechernacht Ammel dient dem regen Austausch von Freund(inn)en gedruckter Medien verbunden mit einer grossen Auswahl an gebrauchten Büchern zu günstigsten Preisen. Und da war Märchen erzählen ein schöner Beitrag.
Ich hatte alle Freiheit der Auswahl und auch das Zeitbudget war nicht so eng.
Für das erste Set waren’s noch viele Familien mit Kindern, Einzelpersonen, Jung und Alt; für das zweite Set ein kleineres Grüppchen von Frauen von Teenager bis Grossmutter.
Praktisch keine bekannten Gesichter im Publikum: Das werte ich als Erfolg. Es ist mir wichtig, die Welt der Märchen und des Geschichtenerzählens neuen Gruppen zu eröffnen.
Erstes Set ca. 19.15 bis 20 Uhr: Märchen aus aller Welt
(eine Märchenreise durch 4 Kontinente)
Die Märchenschatzkiste (ein Anansi-Märchen aus Westafrika)
Wie das Feuer geraubt wurde (Indianer Nordamerikas)
Die Braut von der Vogelinsel (Indonesien)
Rosmarina (Sizilien)
Zweites Set ca. 21.15 bis 21.45 Uhr: Flirten und Zanken (oder von Liebelei und Liebe)
Das Wunder begann in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien und hat sich jetzt bis Palästina ausgebreitet. Erzählerinnen und Erzähler überwinden Grenzen, die Angst, traumatische Erfahrungen und Nicht-verzeihen-dürfen geschaffen haben. Sie helfen Entwurzelten und Fremden in der eigenen Heimat das Wesentliche ihrer und der gemeinsamen Kultur wiederzuentdecken. Ein wichtiges Ziel ist es, vor Ort Erzählerinnen und Erzähler zu ermuntern und auszubilden, Erzählen als Friedensarbeit auszuüben.
Ein Projekt so “logisch” und so “phantastisch” wie nur ein Märchen sein kann, das uns eine neue Sicht auf das gibt, was wir als Realität zu sehen meinen.
Mehr Informationen auf der Website http://www.erzaehler-ohne-grenzen.de/index.html. Dort auch die authentische Information ! Und die Möglichkeiten der Unterstützung. Der obige Text ist bitte nur meine Wahrnehmung des Projekts.
Ich bin als Teil einer Gruppe im Herbst in Bosnien und will mich vorher noch mehr schlau machen über das Projekt, ob es vielleicht einen Kontakt vor Ort gibt.